Dein Gewicht hat nichts mit Deinem Wert zu tun!

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DIE KLEINE KNOSPE

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– Geschrieben von Lisa Schulze, 28.01.2023 –

Eine kleine Knospe ragte aus dem Boden und schaute sich um. Um sie herum blühten so viele wunderbare Blumen und es duftete herrlich. Die kleine Knospe staunte in den Himmel und bewunderte die Farbenpracht über ihr und spürte eine leise Traurigkeit. 

„Ach wäre ich doch nur so schön, so stark, so groß und so wunderbar wie all die Blumen um mich herum. Wäre ich doch nur so wohlduftend. Man würde mich genauso bestaunen und verehren, wie die Blumen neben mir. Ich würde scheinen, glänzen und andere beeindrucken!“ dachte die kleine Knospe. Sie seufzte tief und lies ihr Köpfchen hängen und sprach „Aber dafür bin ich wohl zu klein. Ich bin nicht bunt, nicht groß gewachsen, nicht so herrlich und so ansehnlich wie all die Blumen um mich herum. 

„Wie schade, dass ich nicht solch ein Wunder auf dieser Erde sein kann!“ So die enttäuschte Knospe

Plötzlich hörte sie eine sanfte, liebevolle Stimme sprechen. Sie schreckte auf und sah sich verdutzt um. „Woher kam diese Stimme? Wer sprach da zu mir?“ fragte sich die kleine Knospe. 

„Huhu, hier oben“, rief es noch mal. Die kleine Knospe hob ihren Kopf und blickte voller Demut in Richtung einer wunderschönen Blume, die in ihrer Pracht und Fülle strahlte. Sie war so wunderschön, dass die kleine Knospe sich kaum traute sie anzusehen. Wie wunderschön diese Blume doch war in ihrem tiefen dunklen Gelb. Fast wie die ganze Sonne, die heute am Himmel stand und strahlte. Die kleine Knospe spürte tiefe Aufregung, Bewunderung und zeitgleich aber auch einen leisen Schmerz, dass sie nicht das sein kann, was diese wunderschöne Blume für sie war. 

„Was schaust Du denn so geknickt, schöne Knospe?“, fragte die Blume.

„Ich bin doch nicht schön!“ Sagte die kleine Knospe. „Ihr seid schön! Schau Dich nur an und all Deine Freunde. Ihr strahlt so wunderschön. Ihr tanzt so friedlich mit dem Wind, die Welt bestaunt und bewundert Euch. Sogar mir schenkt ihr ein schönes Gefühl, weil ihr so unendlich schön seid. Doch ich, ich bin nichts. Ich bin klein, langweilig und gehe unter zwischen Euch wunderschönen Blumen!“ Sprach die kleine Knospe weiter. 

„Aber, aber, liebe Knospe“ unterbracht die Blume. „Du glaubst, dass Du nicht schön bist, weil Du kleiner bist? Du glaubst, dass Du untergehst, zwischen all uns wunderschönen Blumen? Du glaubst, dass Du niemals so schön sein wirst wie ich und all meine Freunde?“

„Ja, natürlich!“ Sagte die kleine Knospe mit Tränen in den Augen. „Ich versuche mich zu bewegen wie ihr, wenn ein kleiner Windhauch komm. Ich versuche meine Blütenblätter zu öffnen, um so zu scheinen wie ihr. Ich gebe alles, aber ich bin nicht wie ihr!“

Da beugte sich die wunderschöne gelbe Blume ein wenig nach unten und blickte der kleinen Knospe tief in die Augen und sagte: „Weißt Du, schöne Knospe, dass ich einst aussah wie Du. Ich und all meine Freunde, wir haben ausgesehen wie Du. Wir haben alle aufgesehen zu diesen wunderschönen Blumen um uns herum, die mit dem Wind tanzten und die Herzen der Welt berührten. Doch einen Unterschied, gab es zwischen Dir und mir, liebe Knospe“ sprach die gelbe Blume weiter. 

„Ich vertraute darauf, dass ich zu einer genau solchen Blume heranwachsen würde. Ich kämpfte nicht wie wild, um meine Blütenblätter zu entfalten, denn ich wusste, dass ich es automatisch tun werde, wenn es an der Zeit ist. Ich vertraute darauf, dass ich das kann. Denn dazu bin ich als Blume und einstige Knospe fähig. Und ich wartete still und schaute all den Blumen beim Tanzen zu und freute mich darauf, eines Tages auch so zu tanzen. Doch ich versuchte mich nicht mit aller Gewalt zu bewegen. Ich wusste, dass mein Moment kommen würde.“

Die kleine Knospe konnte es kaum glauben. Fassungslos über, das Erzählte der wunderschönen Blume fragte sie: „Das heißt Du warst auch mal eine kleine Knospe und gar nicht traurig darüber?“

Die wunderschöne Blume lächelte die Knospe an und sagte „Ja natürlich, meine wunderschöne Knospe. Ich sah aus wie Du und heute bin ich ich. So wie Du mich sehen kannst. Ich bin gewachsen, habe mich verändert und neues gelernt. Heute kann ich meine Blüten zeigen und im Wind tanzen und mit der Sonne um die Wette strahlen. Also verbringe den heutigen Tag nicht in Traurigkeit, dass Du etwas noch nicht perfekt kannst, sondern freue Dich, dass Du geradewegs dabei bist all das zu lernen. Deshalb war ich nicht traurig. Warum auch, meine liebe Knospe? Warum sollte ich traurig sein, wo mir das Leben doch die Möglichkeit schenkt zu wachsen und die Welt zu verzaubern!

Und meine liebe Knospe, eines solltest Du wissen: Wir Blumen, die Du so sehr bewunderst und bestaunst, wir tun es Dir gleich. Wir bewundern Dich für das, was Du heute bist. Du bist ein Leben auf dieser Welt. Ein wichtiges Leben und Du, liebe Knospe, Du machst unsere große Familie hier auf diesem Feld komplett. Danke, dass Du ein Teil von uns bist.“

Der kleinen Knospe flossen die Tränen. Sie war dankbar und erfüllt von dem Gefühl, dass sie schon jetzt perfekt ist und sich nicht quälen muss und mit jedem Tag ein Stückchen reifer wurde. Sie hatte plötzlich ein tiefes Vertrauen und eine unglaubliche Ruhe in sich. 

„Ich danke Dir so sehr, Du wunderschöne Blume. Ich dachte wirklich, dass ich nicht so wunderbar bin wie ihr und dass sich mein Sein niemals ändern würde. Doch jetzt, dank Dir, weiß ich, dass ich auf meinem Weg bin und an jedem einzelnen Tag für Euch und die Welt genauso wichtig bin wie all die Anderen.“

Die gelbe wunderschöne Blume lächelte die Knospe an und begann fröhlich mit dem Wind zu tanzen. Die kleine, wunderschöne Knospe strahlte und freute sich und konnte schon spüren, wie sie eines Tages im Winde tanzen würde. 

 

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